Schweizer 
Schmuckgeschichte

Die Schmuckmanufaktur Frieden an der Oberen Hauptgasse feiert ihr 125-Jahr-Jubiläum. Aus der von Emil Frieden gegründeten Werkstätte für Silber-Trachtenschmuck hat sich ein inter-national tätiges Unternehmen entwickelt. 2018 haben Patrick und Brigitte Aeschbacher die Firma übernommen – doch die dritte Frieden-Generation hilft immer noch tatkräftig mit.

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Emil Frieden

1898 eröffneten die Brüder Emil und Jakob Frieden in Langnau eine Werkstätte für Filigranschmuck; sie genossen bald weitherum einen guten Ruf für ihre künstlerisch und handwerklich hochstehenden Arbeiten. 1907 trennten sich ihre Wege, Jakob eröffnete ein Geschäft in Bern und Emil zog in den aufstrebenden Fremdenkurort Thun. In der 1907 käuflich erworbenen Liegenschaft an der Oberenhauptgasse 37 befindet sich noch heute der Firmensitz. Emils unerwarteter Tod im Jahr 1917 zwang seine Frau Lina, den Betrieb allein weiterzuführen, bis zwei ihrer Söhne, Eugen und Willi, ihre Ausbildung zum Goldschmied abgeschlossen hatten.

Die Berner Festtagstracht mit ihrem reichen Filigran-Silberschmuck.

Kaum waren Eugen und Willi ins Geschäft eingetreten, traf sie 1929 die Weltwirtschaftskrise. Der Ertrag reichte nicht mehr aus, um zwei Familien zu ernähren, und so sie beschlossen, die Geschäftstätigkeit um den Grosshandel zu erweitern. Mit einer kleinen Kollektion Silberschmuck besuchte Willi Juweliere in der ganzen Schweiz – und war stolz, als er von einem Kunden in Zürich erstmals einen Auftrag in Gold erhielt! 

 

1954 gehörte Willi zu den Gründungsmitgliedern des Schweizer Schmuckpavillons an der Mustermesse Basel und legte damit den Grundstein für die spätere Expansion ins Ausland. Es folgten weitere internationale Messen – in den USA, Hongkong, Tokio, München und in den Emiraten.

Prof. Dr. Eduard Gübelin und Thomas Frieden in Burma (1993).

Charlotte und Thomas Frieden beim Perleneinkauf in Tokio, um 1980.

«Gatsby», Modellreihe aus der Jubiläumskollektion.

1970 übernahm Thomas Frieden den Grosshandel von seinem Vater Willi, während sein Cousin Heinz das Detailgeschäft führte. Während Jahrzehnten präsentierte Thomas die Schmuckneuheiten sowie das Edelstein- und Perlenlager den Juwelieren in der Schweiz und im Ausland. Dazu erschloss er – zusammen mit seiner Frau Charlotte – neue Absatzgebiete auf allen Kontinenten. Zu dieser Zeit wurde René Lauper als Partner in die Firma aufgenommen, um als Gemmologe und Produktionsleiter die Geschäftsleitung zu ergänzen.

Parallel zu den Verkaufsreisen begann Thomas Frieden mit dem Direkteinkauf von Farbedelsteinen und Kulturperlen und baute im Laufe der Jahrzehnte ein grosses Beziehungsnetz in den Herkunfts-ländern auf: Sri Lanka, Indien, Thailand, Burma, Japan, Tahiti, Vietnam. In Madagaskar hielt er zudem eine Beteiligung an der Pink Valley Mine bei Ilakaka, wo 1998 ein bedeutendes Vorkommen an blauen und pastellfarbenen Saphiren entdeckt worden war. Mit diesen Saphiren entwickelte Frieden die exklusive Rainbow-Kollektion. Seiner Leidenschaft, der Gemmologie, widmet sich Thomas Frieden nach wie vor täglich und betreibt intensiven Handel mit Edelsteinen, insbesondere mit Farbedelsteinen, die sich als Investition eignen.

Rohsaphire in allen Pastellfarben aus Madagaskar.

Armband aus der Rainbow-Kollektion.                                                                                            

Thomas Frieden (links) und Charlotte Frieden, René Lauper, Brigitte und 
Patrick Aeschbacher.

2018 haben Thomas und Charlotte Frieden und René Lauper die Aktien der Frieden AG an die Bläuer AG (Inhaber Patrick und Brigitte Aeschbacher) verkauft. Diese reizte die Herausforderung, in die Juwelenfabrikation einzusteigen und Grosshandel zu betreiben sowie kreativ tätig zu sein. Brigitte Aeschbacher hat seither bestehende Schmucklinien mit eigenen Entwürfen ergänzt und mit den Goldschmieden neue Modelle entwickelt. Ihre erste Kollektion, Mother & Daughter,  hat bei den Engros- und Detailkunden grossen Anklang gefunden. Und heuer konnte sie nun «ihre» Jubiläumskollektion präsentieren.

 

Aus Anlass des Jubiläums hat Luki Frieden vier Filme produziert, die auf www.frieden.ch und auf YouTube zu sehen sind.

Pendants from the collection Mother & Daughter.

Frieden

Obere Hauptgasse 37

3600 Thun

 

033 222 28 77

frieden.ch