Frau Aeschbacher, können Sie uns den Prozess von der Idee bis zum fertigen Schmuckstück schildern?
Da gibt es unterschiedliche Wege, dies anzugehen. Entweder suche ich mir einen passenden Edelstein aus und stelle mit bereits das damit gefertigte Schmuckstück vor, oder ich habe einen Kundenauftrag, ein Schmuckstück mit einem Stein des Kunden anzufertigen. Zuerst skizziere ich von Hand, wie das Schmuckstück aussehen soll. Aufgrund dieser Skizze machen unsere Goldschmiede zuerst ein Wachsmodell. Oder unser CAD-Spezialist fertigt eine technische Zeichnung und ein Rendering elektronisch an. So kann sich der Kunde sehr gut vorstellen, wie sein Schmuckstück aussehen soll. Änderungen können per Mausklick vorgenommen werden.
Wenn alles gefällt, wird ein 3D-Ausdruck gemacht, der dem Original in Grösse und Proportionen entspricht. Die elektronischen Daten gehen zum Giesser, der im Casting-Verfahren das Schmuckstück giesst. Der Guss kommt zurück ins Atelier, wo die effektive Handarbeit beginnt. Es wird versäubert und die Details bearbeitet. Die Bohrungen für die Brillanten gemacht, die Fassungen für die Edelsteine vorbereitet usw. Zuletzt geht das Schmuckstück zum Fasser, der die Brillanten bzw. Farbsteine fasst. Dann erfolgen die Politur und der letzte Schliff sowie die Punzierung oder evtl. eine Gravur. Auch da haben wir die neueste Technologie im Hause in Form eines Lasergraviergerätes. Schmuckstücke aus Weissgold werden zusätzlich rhodiniert. Das bedeutet, sie werden mit einer dünnen Schicht Rhodium überzogen. Dadurch wird der Schmuck widerstandsfähiger und erhält einen brillanten Glanz.